Südlich vom Ochsen präsentiert:
Der Menschenfeind
von Molière in einer Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger
Mehr Schein als Sein - so stellt sich die Gesellschaft dar, in der der Adelige Alceste wahrhaft und authentisch sein will. Höfliche Schmeicheleien und Diplomatie sind seine Sache nicht - das beschert ihm mehr Feinde als Freunde. Auch seine Geliebte Célimène steht eher auf die lockeren Flirts mit anderen Männern als auf Alcestes trockene Treueschwüre.
Ein Brief taucht auf, in dem sie ihre diversen Liebhaber verspottet, die sich daraufhin beleidigt von ihr abwenden. Die Chance für Alceste: Nun kann er Célimène seine aufrichtige Liebe beweisen und trotz des Skandals zu ihr zu stehen. Er will mit ihr die oberflächliche Gesellschaft am Hofe verlassen - doch diese lehnt ab. Wird Alceste allein ins selbstgewählte Exil gehen?
Alceste ist ein Außenseiter, ein Heimatloser in einer Welt, die so gar nicht seinen Vorstellungen entspricht, ein Verzweifelnder an den eigenen hochgesteckten Ansprüchen. Und damit ein sehr heutiger Mensch. Enzensberger hat 1972 den Molier´schen Text in eine auf die Bonner Republik zugeschnittene Form gebracht, und die Versform dabei in seltener Bravour übersetzt. Spätestens in dieser Fassung erkennt man, wie sehr die Thematik der verlogenen Konsensgesellschaft auch noch 330 Jahre nach dem Ableben Molieres präsent ist. Diese Gesellschaft der Intrige und des gegenseitigen Bereicherns wird unter anderem von den Marbacher Bürgern Stephen Elzenbeck, Lorenz Obleser, Sabine Willmann und Rachele Marzano dargestellt.
Regie: Alex Ilic
Premiere am Freitag, den 20.05.2011
Weitere Aufführungen: 21.+22.05, 25, 26, 27, 28.05.2011
Jeweils 20:00 Uhr im Schlosskeller Marbach
Eintritt: 12.- €
ermäßigt 10.- €
VVK ab Mitte April bei Chez Slimane, Marbach |
